Aktuelles
Projektbericht der SHG
Zittau 2021
Als Neuling, als frischer
Schlafapnoe-Betroffener, der gerade aus dem Schlaflabor kommt, die vertrackte
Diagnose “Schlafapnoe“ verinnerlicht hat und jetzt mit Therapiegerät plus
Schlauch und Maske ausgestattet ist, der dürfte schon etwas überrascht oder gar
geschockt sein und sicher ratlos:
Wie mache ich
das mit der Therapie? Wie gewöhne ich mich an den Luftstrom aus der Maske? Und
wen frage ich, wenn ich nicht mehr weiterweiß?
Wo also die
passenden Informationen, persönlichen Rat, Erfahrungswissen hernehmen? Bei den
Mitarbeitern im Schlaflabor? Die haben eh schon wenig Zeit bei dem gewaltigen
Andrang neuer Patienten, bei den irren Wartezeiten.
Am besten man
fragt andere Patienten, die schon viele Jahre mit dieser Therapie leben und
während dieser Zeit eine ganze Menge an Problemen meistern mussten. Aber wo
finde ich Sie?
Heut zu Tage
keine große Hürde mehr. In den Medien finde ich die für mich passende Hilfe
Bei den
Selbsthilfegruppen in meiner Nähe. Dort erhalte ich auf alle Fragen …
„Welche
therapeutischen Möglichkeiten bestehen?“ „Gibt es eine Nachsorge?“ „Welche
Hilfsmittel sind empfehlenswert und wer finanziert sie?“ „Wie kann ich die
persönlichen seelischen Belastungen, die mit der Erkrankung und der Behinderung
verbunden sind am besten bewältigen?“ Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen
sind oft erheblich, das Leiden geht aber weit darüber hinaus. Viele sind
deprimiert, stoßen auf Unverständnis sogar bei Freunden und Bekannten und
ziehen sich zurück. Um ihre gesundheitlichen, sozialen und seelischen Probleme
gemeinsam zu bewältigen haben sich daher Menschen zu Selbsthilfegruppen
zusammengeschlossen.
Das Ziel einer
Selbsthilfegruppe ist es, sich selbst und anderen zu helfen. Die Mitglieder
tauschen sich über ihre Erfahrungen im Umgang mit ihrer Erkrankung mit. Teilen
ihre Erkenntnisse über ihre Kontakte mit den Krankenkassen und
Medizin-Technikfirmen mit anderen. Denn das wichtigste ist die Weitergabe von
Informationen. Dabei wird umfassend über Möglichkeiten, aber auch über Lücken
und Fehlentwicklungen in der Versorgung mit Hilfsmitteln informiert
Im Zentrum der
Gruppenarbeit einer SHG steht das offene und vertrauliche Gespräch mit
Betroffenen.
Es gibt vielen
einen starken seelischen Halt, in einer Gruppe von Gleichbetroffenen dieselben
Ängste, Nöte und Familienprobleme zu erleben. Verlorenheit und Isolation werden
aufgehoben. Da alle über ganz persönliche Erfahrungen und Fähigkeiten verfügen,
die eigene Krankheit zu bewältigen, können alle voneinander lernen.
Auch für Nicht-
Mitglieder werden Informationen, Beratung und Betreuung angeboten. Gäste sind
zu jeder unserer Veranstaltungen herzlichst willkommen. Deshalb sollten SHG
aktiv ihre Interessen in die Öffentlichkeit und in den politischen Raum tragen.
Mit der Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit helfen Sie auch noch anderen
Betroffenen den Weg in die Gemeinschaft der SHG zu finden.
Damit wir in
der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden können haben wir uns als SHG
Zittau entschlossen für eine deutliche Standortwerbung die bestehenden
Werbeflyer durch Plakate zu ersetzen, die wir in den, Schaflaboren, bei Ausgewählten
Ärzte in unserer Region hinterlegen, damit es für alle Neu Patienten mit
Schlafapnoe und Interessenten ein Hinweis auf vor Ort bestehende SHG gibt. Die
Erfahrungen aus vergangenen Ausstellungen, wie Tag der Sachsen 2018 und 2019
und den „Patientenkongressen in Dresden, Stuttgart und Neustadt“ haben uns
gezeigt, dass aus der Bevölkerung immer wieder Anfragen zu Ansprechpartnern in
Ihrer Nähe kamen. Aus diesem Grund haben wir haben wir uns für diese Variante
der Öffentlichkeitsarbeit entschieden. Dadurch erhoffen wir uns eine
deutlichere und vor allem sichtbarere Standortbestimmung. Allein die Kosten dafür kann unsere SHG nicht
allein stemmen. Dies gelingt uns aber nur im Konsens mit unseren KK. Ihre
finanziellen Unterstützungen in der Projektarbeit ermöglichen uns unsere
Erfahrungen und unser Wissen mit anderen Vereinen und SHG zu teilen Mit dieser
Maßnahme können wir nun gezielt unsere speziellen Infos an die Betroffenen weitergeben
.
Dafür möchten
Ich mich, im Namen all unserer Mitglieder, bei der DAK Gesundheit aufs
herzlichste bedanken.
W. Seiler
Regionalleiter der SHG Zittau
Zittau, im Januar
2021